Im privaten Bereich muss man sich selten um eine bestimmte Kleiderordnung kümmern, ausgenommen sind Hochzeiten oder Beerdigungen. Im Geschäftsleben sieht das jedoch ganz anders aus. Weder overdressed noch underdressed hinterlassen Sie einen guten Eindruck.

Immer öfter finden sich auf Einladungen zu einem Event Dresscodes. Diese entwickeln sich mittlerweile zur eigenen Wissenschaft und sich nicht entsprechend zu kleiden, zeugt von Respektlosigkeit gegenüber dem Gastgeber. Die Differenzierung reicht von zwanglos, über leicht formell, formell bis hochoffiziell und hoch festlich. Generell ist zu beachten, dass die Kleidung immer an das jeweilige Event, die Umstände, das Alter und die Figur angepasst wird.

Schwarz-weiß Kontraste wirken immer professioneller als Ton-in-Ton-Kombinationen. Als oberstes Gebot – ob im Geschäftsalltag oder Privatleben – gilt es, den stilistischen Tritt ins Fettnäpfchen zu vermeiden. Krawatten mit Comicfiguren, kindlichen Batikmustern und überdimensionierten Firmenlogos sollten lieber im Kleiderschrank verbleiben. Kleider dürfen weder zu eng noch zu weit sein. Tabu sind auch sichtbare, nackte Wadenbeine, weiße Socken, braune Schuhe zum schwarzen Anzug oder Hosenträger bei einer Abendgala.

Die fünf wichtigsten Dresscodes im „daily business“:

„Casual“

Bekannt auch der dazugehörige „Casual Friday“, der aus Nordamerika stammt und dort schon seit den 1950er Jahren in manchen Unternehmen praktiziert wird. Dieser Kleidungsstil zeichnet sich durch Freizeit-Kleidung aus. Bitte nicht mit Schlabber-Look verwechseln. Der Herr ist mit Hemd oder Poloshirt, Jeans oder Chinohose, auf alle Fälle mit langem Beinkleid, bestens gekleidet. Geschlossene Schuhe sind ein MUSS, die Krawatte darf gerne zuhause bleiben. Für die Damen empfiehlt sich ein hübsches T-Shirt, eine Bluse oder ein Top, lange Hosen oder ein Knie umspielender Rock, gerne auch ein adrettes Sommerkleid. Achten Sie darauf, dass der Ausschnitt nicht allzu tief blicken lässt. Beim Schuhwerk sind Pumps in jeder Höhe aber auch Riemchensandalen erlaubt.

„Smart Casual“

Zwischen Sportlichkeit und leichter Eleganz findet man sich hier wieder. Schicke unifarbene oder sehr dezent gemusterte Stoffhosen werden mit passenden Hemden und farblich passenden Jacketts von den Herren kombiniert. Wer sich wohler in einem Anzug fühlt, darf sich freuen, denn auch auf diesen muss nicht verzichtet werden, jedoch wird das Hemd nicht bis zum Kragen zugeknöpft. Bei diesem Look darf gerne auf eine Krawatte verzichtet werden. Die perfekte Kombination von Eleganz und Lässigkeit findet die Frau in einem Hosenanzug oder einem attraktiven Kostüm. Selbstverständlich kann auch eine hübsche Stoffhose oder ein Rock mit Bluse oder schickem T-Shirt gewählt werden. Sommerkleider mit dezentem Muster sind auch hier angesagt. Wenn es kühl wird, ziehen Sie entweder die Jacke des Hosenanzuges oder Kostüms über, bei einem Sommerkleid greifen Sie zu einem passenden Blazer. Für das Schuhwerk gilt entweder Pumps oder Peeptoes mit einem nicht allzu hohen Absatz.

„Business Casual“

Die Jeans bleiben im Kleiderschrank, eine elegante Stoffhose nimmt beim Herrn ihren Platz ein. „Mann“ greift auch zum klassischen Anzug mit Uni-Hemd, Krawatte und Kniestrümpfen. Die Schuhe sind geschlossen und farblich gedeckt und auf das Outfit abgestimmt. Für die Damen ist auch hier die Auswahl wieder umfangreicher. Sie können zwischen Hosenanzug oder einem Kostüm wählen oder auch zum einfärbigen oder klein gemusterten Kleid greifen. Wichtig ist nur, die Rocklänge muss stets das Knie umspielen. Gedeckte Farben wirken immer offizieller, Sie dürfen jedoch mit einer farbigen Bluse Akzente setzen. Tragen Sie hautfarbige Feinstrumpfhosen, Pumps oder Peeptoes. Allerdings ist eine Absatzhöhe über sechs Zentimeter übertrieben. Als Highlight können Sie auch zu einem offiziellen Look ein schickes Seidentuch kombinieren.

„Business Attire“

Nun wird es klassisch – es wird ein seriöses und elegantes Auftreten erwartet! Es gilt, je dunkler der Anzug, umso höher steht man auf der Karriereleiter, dies gilt für Herren und Damen gleich. Der Herr wählt einen dunklen (meist schwarzen) Ein- oder Zweireiher, ein Uni-Hemd, eine Krawatte und farblich passende Socken oder Kniestrümpfe. Das Jackett wird nur abgelegt, wenn es zu heiß ist. Nackte Haut zwischen Socken und Hosensaum sind auch beim Sitzen ein absolutes No-Go. Für die Damen stehen Schwarz, Dunkelblau, Anthrazit oder Grau am Programm. Die Wahl fällt auf ein traditionelles Kostüm oder einen Hosenanzug. Hierzu trägt man eine helle, langärmelige Bluse in den Farben Weiß, Beige, Hellblau oder ein zartes Rosé. Alternativ dürfen Sie sich für ein förmliches Kleid entscheiden. Die Länge des Kleides oder Kostümrockes bewegt sich immer unter dem Knie und Ihre Beine sind mit hautfärbigen Feinstrumpfhosen ohne Muster bekleidet. Die Schuhe müssen geschlossen sein.

„Black Tie/Cravate Noire“

Trügerisch sind die Begriffe Black Tie und Cravate Noire, denn mit Krawatte hat dieser Dresscode, der ausschließlich an Abendveranstaltungen gefragt ist, nichts am Hut. „Bow Tie“ wäre wohl passender, denn die schwarze selbstgebundene Fliege gehört zur Grundausstattung, genauso wie der Smoking in Schwarz oder Mitternachtsblau. Unterstrichen wird dieser Look durch ein weißes Smokinghemd mit Kläppchenkragen, einer Weste oder einen Kummerbund, schwarze Kniestrümpfe und legendäre schwarze Lack-Schnürer oder edle Glattlederschuhe. Die Damen passen sich hier ihrem Begleiter an und schlüpfen zum schwarzen Smoking in ein geschmackvolles langes Abendkleid. Bei einem nachtblauen Smoking kann auch zur modernen Variante des Cocktailkleides gegriffen werden. Die Stoffe sind elegant und edel, grelle Farben sind ebenso tabu, wie große Muster. Wählt die Dame ein schulterfreies Kleid, sollte sie auf jeden Fall ein Seidentuch oder eine Seidenstola mitnehmen, um die Schultern damit zu bedecken, wenn es kühler werden sollte.  Sowohl zum langen Abendkleid als auch zum Cocktailkleid werden geschlossene Pumps getragen, deren Absatz nicht die Sechs-Zentimeter-Marke übersteigt.

Der Titel der 1874 erschienenen Novelle »Kleider machen Leute« von Gottfried Keller hat sich mittlerweile zum umgangssprachlichen Sprichwort entwickelt und dieses gilt vor allem im Business-Bereich. Wichtig jedoch ist, dass Sie trotz jeden Dresscodes authentisch wirken und sich möglichst wohl fühlen.

Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen und dass wir Sie im passenden „Outfit“ bei uns im KMU Center begrüßen dürfen, bei uns gilt „Casual Friday is every day!“