Was zählt eigentlich als kleines oder mittleres Unternehmen?

Der Begriff „KMU“ ist allgegenwärtig – in Förderprogrammen, Statistiken, Gesetzestexten und Unternehmensberatungen. Doch was genau verbirgt sich hinter der Abkürzung? Und woran erkennt man, ob das eigene Unternehmen tatsächlich als kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) gilt? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Rechtliche Grundlage der KMU-Definition

Die offizielle Definition stammt von der Europäischen Kommission und dient dazu, Unternehmen vergleichbar zu machen – besonders im Hinblick auf Förderungen, Steuererleichterungen und Berichtspflichten. Ein Unternehmen gilt als KMU, wenn es folgende Kriterien nicht überschreitet:

KategorieMitarbeiteranzahlJahresumsatz ODER Jahresbilanzsumme
Kleinstunternehmen< 10≤ 2 Mio. €
Kleinunternehmen< 50≤ 10 Mio. €
Mittelunternehmen< 250≤ 50 Mio. € Umsatz ODER ≤ 43 Mio. € Bilanzsumme

Wichtig: Alle drei Kriterien – Mitarbeiter, Umsatz und Bilanzsumme – beziehen sich auf den letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr und müssen regelmäßig überprüft werden.

Eigenständigkeit ist Voraussetzung

Ein Unternehmen kann nur dann als KMU gelten, wenn es unabhängig ist. Das bedeutet, dass keine andere Firma mehr als 25 % der Anteile oder Stimmrechte hält – mit einigen Ausnahmen, etwa bei Beteiligungen von öffentlichen Investoren oder Risikokapitalgebern.

Warum ist die KMU-Definition wichtig?

Fördermittel & Beihilfen: Viele nationale und EU-Programme sind speziell auf KMU zugeschnitten. Nur wer als KMU gilt, hat Zugang.
Berichtspflichten: Bei Nachhaltigkeits- oder Steuerberichten gelten für KMU oft vereinfachte Regelungen.
Vergleichbarkeit: Die Definition schafft Klarheit in der wirtschaftlichen Statistik und Unternehmensberatung.
Zielgerichtete Beratung: Förderstellen und Berater orientieren sich an der KMU-Definition – wer darunterfällt, erhält oft speziell zugeschnittene Angebote.

Praxisbeispiel:
Ein Unternehmen mit 38 Mitarbeiter:innen, 8 Mio. € Jahresumsatz und 6 Mio. € Bilanzsumme ist ein Kleinunternehmen, da es unter allen Schwellenwerten liegt.
Ein anderes Unternehmen mit 120 Mitarbeiter:innen und 60 Mio. € Jahresumsatz überschreitet die Umsatzgrenze und zählt daher nicht mehr als KMU – auch wenn die Mitarbeiteranzahl passen würde.

So hilft das KMU Center:

Gerade bei Förderanträgen oder der Beantragung von Geschäftsdienstleistungen ist die richtige Einordnung entscheidend. Das KMU Center unterstützt Unternehmen dabei, den KMU-Status korrekt zu bewerten – und zeigt auf, welche Chancen und Möglichkeiten damit verbunden sind.

Fazit: Klarheit durch Definition – Chancen durch Einordnung

Die Einstufung als KMU ist mehr als ein formaler Akt: Sie entscheidet über Fördermöglichkeiten, regulatorische Pflichten und Beratungsangebote. Mit dem Wissen um die richtige Zuordnung können Unternehmen gezielter agieren – und ihre Vorteile voll ausschöpfen.

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